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FRAUEN HEUTE

Wie fühlen wir uns als Frauen in der Kirche? 
Müssen wir uns verbiegen, um in das Frauenbild der Kirche zu passen? Wie sollte ein Empowern von Frauen in der Kirche aussehen?
Mit diesen Themen beschäftigt sich nicht nur mein Teil der Ausstellung, sondern auch mein Buch „radikal soft“. Feminismus und Glauben brauchen einander! Warum und wie das gelingen kann, erzählen sieben christliche Feministinnen in diesem Buch durch ihre ganz persönlichen Erfahrungen und Gedanken. Diese Texte habe ich als Grundlage für meine fotografische Auseinandersetzung mit den Themen genutzt. Durch die fotografische Abstraktion wird eine zusätzliche visuelle Ebene geschaffen, die Raum zum Nachdenken gibt. Diese Elemente habe ich durch eine mutige Gestaltung und ein lautes Layout miteinander verbunden.
Durch die verschiedenen Ausstellungsstücke habe ich das Thema „Frauen heute“ mithilfe des Buches in den Raum gebracht. Anhand von Fotografien und Zitaten aus dem Buch, sowie weiteren Installationen, lädt der Raum zum Reflektieren und Hinterfragen ein. Schließlich führt der Ausstellungsteil zu derselben Antwort wie „radikal soft“: Kirche braucht uns Frauen, denn jede Einzelne trägt zur Veränderung der Kirche bei. Eine Veränderung hin zu einem Ort der Gleichstellung.


Nina Knöll

FRAU IN KIRCHE HEUTE

Radikal soft 

Kirchengeschichte ist nie vorbei, sondern gestaltet sich als dynamischer Prozess, in den jede Getaufte eingebunden ist. Jede Frau ist Teil der Kirchen- geschichte. Die Zukunft der Kirchengeschichte entscheidet sich auch an der Frage „Wollt auch ihr weggehen?“ (Joh 6,67).  Mit dieser Frage ist jede getaufte Frau konfrontiert. Wir wollen ermutigen, dass jede Frau in Kirche bleibt, selbstbewusst ihren Raum in Kirche füllt. Frauen sollen ihr Gesicht zeigen, ihr Profil einbringen und sichtbar sein. Nur wenn Frauen der Kirche ihr Gesicht geben, dann kann Kirche sich zu einer wahrhaft geschwister- lichen Kirche entwickeln. Jede Frau kann wirken und wirksam sein. Radikal soft sprechen und wenden wir uns gegen jede institutionelle Äußerung, die Frauen begrenzt und in Schranken weist. Dabei geht es nicht um einen Kampf um institutionelle Ämter oder verordnete Gleichheits- prinzipien. Räume für Frauen in Kirche sollen sich 
weiten und bestehende Grenzen sich auflösen. 
Wir möchten jede Frau einladen, ihr je eigenes Charisma einzubringen und den Gedanken “auf mich kommt es ja nicht an“ zu verwerfen. Doch es kommt auf dich an! Du bist Teil der Kirchen- geschichte, wenn du gehst, fehlt ein Teil. Denn so begann in biblischer Tradition diese Geschichte im Buch Genesis - durch das biblische Zeugnis, dass Gott Frau und Mann in vollkommener Gleichheit geschaffen und gewollt hat. Und schließlich wird Gott es doch wohl wissen, wieso und wozu.

Christine Goltz
Petra Einwich

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FRAUEN HEUTE

Buch: 96 S., 17 cm x 24 cm, Verlag: ruach.jetzt

Installationen:
a) „verbogen“ b) „Kirche“ c) „Spannung in mir“ d) „du und ich“ e) „bleiben“ f) „radikal soft“, g) „wir“
Chiffontücher, Druck auf PVC-Folie, Glasgefäße auf Plexiglassockel, Druck auf Stoffbahn Fotografien: 10,5 cm × 14,8 cm und 60 cm x 60 cm auf Hartschaumplatte