Mein künstlerischer Ansatz ist eine mehrteilige Installation, in der ich mich Tecla Merlo in Metaphern nähere.
Das Symbol der Fußwaschung steht im Kontext für die Gemeinschaft mit Jesus, die bei den Aposteln ihren Anfang nahm, als Zeichen für Demut und Nächstenliebe. Für mich ein Sinnbild für Teclas Glaubensinhalt.
Der Stuhl, einfach, bescheiden, im Stil der 60er, dem Jahrzehnt ihres letzten irdischen Wirkens, steht für ihren Platz in der Gemeinschaft des Ordens und der Kirche. Die Formen der Lehne und Sitzfläche, assoziieren alte Drucklettern, zeigen ihre Intension der Glaubensverbreitung und deuten zugleich auf die Gründung der Druckerei hin. Sie sollen an Steintafeln erinnern, an etwas Überdauerndes, Würdiges, zugleich aber auch wie ein weiches Polster, auf dem man sitzt. Der Stuhl steht auch in der uralten Tradition von Macht und Herrschaft. Er erinnert, an die Stellung der Frau in der katholischen Kirche und wirft die Frage nach Veränderung, Wechsel und Gleichberechtigung auf.
Der Himmel weist auf Teclas Reisen und die Verbreitung des Ordens in die vier Himmels- richtungen hin. Er spiegelt sich in den Objekten und somit in Tecla.
Der Rahmen begrenzt optisch und steht inhaltlich für die Grenzen, die Tecla gesetzt wurden. Ein durchlässiger Würfel ohne Seitenflächen, der das Überwinden dieser Linien durch ihre Innovationen impliziert.
Kerstin Himmler