Schuhe aus Stein. Gebraucht, getragen. Sie sehen „tough“ aus, geradezu modern und zeitgenössisch.
In der Andeutung eines Schrittes imaginieren sie die Trägerin.
Mary Ward war für das 17. Jahrhundert außer- gewöhnlich fortschrittlich. Mit ihrem Sinn für Gleichberechtigung hatte sie die Vision von Bildungseinrichtungen für Mädchen aller Gesell- schaftsschichten – als Voraussetzung, die eigene Berufung zu erkennen, um selbstbestimmt zu leben. Heute so aktuell wie damals.
Bei der Recherche zu Mary Ward stieß ich auf ein Foto ihrer Pilgerschuhe, die sich in Altötting befinden. Faszinierend fand ich die Vorstellung, dass sie damit von Belgien aus die Alpen nach Rom überquerte, um vom Papst die neuen Bildungs- institute für Mädchen bestätigen zu lassen.
Unermüdlich und tatkräftig setzte sie sich für ihre Idee ein. Die Schuhe erzählen davon. Interpretiert in Belgischem Blaustein verweisen sie auf den Aus- gangspunkt und den steinigen Weg ihrer schweren Mission. In Form und Präsentation sind sie ein Denkmal für Mary Ward, der großartigen Visionärin für uns Frauen.
Rosa Brunner